Symposium 2012

3. November 2012 in Kiel

.„Vergleiche nicht!“, sagen die Weisen und doch tun wir es …

Arzt in Deutschland – zufrieden und anerkannt?

Laut jüngster Allensbach-Umfrage ist der Stand des Arztes in Deutschland nach wie vor die Nr. 1 im Ansehen der Berufe. Das Arzt-Patientenverhältnis stimmt also. Trotzdem entscheiden sich viele Ärzte dazu, ins Ausland oder in andere berufliche Tätigkeitsfelder zu gehen, weil sie meinen, dort eine bessere Perspektive zu haben. Grund genug dafür, genauer hinzuschauen und nachzufragen, was den Arztberuf in Deutschland und in unseren Nachbarländern eigentlich attraktiv macht.

Vermutlich sind auch Ihnen die folgenden Fragestellungen nicht fremd:

  • Wie steht es mit der fachlichen und menschlichen Anerkennung – von Patienten, Kollegen…?
  • Ist die (Einzel-)Arztpraxis noch zukunftsfähig?
  • Gibt es unbürokratischere Organisationsformen?
  • Welche Rolle werde ich in Zukunft im Gesundheitssystem einnehmen?
  • Sind die Systeme in anderen Ländern besser zu ihren Ärzten?
  • Was ist wo besser organisiert, was könnte für uns übernommen werden?

Fragen wie diesen gehen wir nach und werden mit Experten, Leistungserbringern, mit Vertretern von Selbstverwaltung, Kostenträgern und Politik diskutieren.

Einladungsflyer Symposion 2012

Die Vorträge (nur für Mitglieder)

Referenten

Dr. Franz Joseph Bartmann
Präsident der Ärztekammer Schleswig-Holstein

Dr. Klaus Bittmann
Vorstand Ärztegenossenschaft Nord

Dr. Rolf Koschorrek, CDU
MdB, Mitglied im Gesundheitsausschuss des Deutschen Bundestages

Herman Verblackt
Hausarzt in den Niederlanden

Dr. Johny N. Weatherly
Geschäftsführer NEWSTAND gGmbH

Zielgruppe

Alle Beteiligten im Gesundheitswesen

Die Teilnehmer erhalten 4 Fortbildungspunkte.

Symposium 2012 – Resümee

In dem diesjährigen Symposium warf der Förderkreis Qualitätssicherung im Gesundheitswesen in Schleswig-Holstein e. V. die Frage auf, was den Arztberuf in Deutschland und in unseren Nachbarländern eigentlich attraktiv macht.

Das Herbst-Symposium fand erstmalig in den Räumen des Kieler Wissenschaftszentrums statt. Dr. Johny Weatherley von der Newstand Management Akademie Berlin zeigte auf, dass trotz aller Suche nach Lösungen und Reformen im Gesundheitssystem, die Zufriedenheit der deutschen Bevölkerung deutlich über dem EU Durchschnitt liegt, aber unter den Werten der Niederlande.

Dies konnte Herman Verblackt, Hausarzt aus den Niederlanden, nicht kommentarlos stehen lassen. Denn auch in den Niederlanden gibt es Einschnitte. Zwar seien die niedergelassenen Ärzte mit ihrer Arbeit zufrieden, besonders durch die vielfältigen Möglichkeiten der Delegation ihrer Arbeit an Fachpersonal, allerdings stiegen auch hier die Ausgaben im System und somit auch der Eigenanteil durch die Bevölkerung.

Dr. Klaus Bittmann von der Ärztegenossenschaft Nord stellte klar, dass unser Gesundheits- und Versorgungssystem sich nur schwer verändert und das Tempo der Veränderung nicht für die zukünftigen Anforderungen ausreichen werde.

Der CDU-Gesundheitsexperte Dr. Rolf Koschorrek war anderer Meinung, denn gerade durch die wachsende Notwendigkeit von sektoren-übergreifender Versorgung, mehr Transparenz und Eigenverantwortung von Patienten sieht er hier eine positive Entwicklung in den nächsten 5 Jahren. Doch den Vergleich Deutschland und Niederlande könne man nicht so leicht ziehen, denn allein durch die unterschiedliche Größe der Länder würde dieser Vergleich schon hinken.

Auch der Ärztekammer-Präsident Dr. Franz Joseph Bartmann warnte davor, sich einzelne vermeintlich positive Aspekte aus den Nachbarländern herauszupicken, denn das Wichtigste wäre ein schlüssiges Gesamtkonzept.

Durch die Veranstaltung mit anschließender Diskussion führte in alter Manier und Verbundenheit Bernd Seguin.

Ein ausführlicher Bericht ist im Ärzteblatt Schleswig-Holstein erschienen.